ReVation: Gemeinsam für eine CO₂-neutrale Gebäudesanierung – zwischen Schladming und China

ReVation: Gemeinsam für eine CO₂-neutrale Gebäudesanierung – zwischen Schladming und China//

Klimaschutz endet nicht an Landesgrenzen – und Innovation kennt keine. Mit ReVation wurde ein internationales Kooperationsprojekt ins Leben gerufen, das unter der Leitung von TOWERN3000 die Brücke zwischen Schladming und China schlägt. Als steirisches Technologieunternehmen widmen wir uns mit klarer Zielsetzung den kommenden drei Jahren intensiver Forschung und Entwicklung – stets mit dem Fokus auf marktfähige, praktikable Lösungen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Innovation und Wirtschaft. Unterstützt von österreichischen Forschungspartnern haben wir die Reise von über 10.000 Kilometern auf uns genommen und kehren nun mit einem Rucksack voller Impulse, Aufgaben und neuer Perspektiven zurück. Im Zentrum des Projekts steht die energetische Sanierung bestehender Gebäude – ein zentraler Hebel zur Erreichung internationaler Klimaziele. In Österreich wie auch in China verursacht der Gebäudesektor einen wesentlichen Anteil der nationalen CO₂-Emissionen. Während Österreich bis 2040 klimaneutral sein möchte, verfolgt China dieses Ziel bis 2060. Trotz dieser ehrgeizigen Ambitionen bestehen nach wie vor große Herausforderungen: Sanierungen sind häufig teuer, aufwendig und technologisch wenig fortschrittlich. Genau hier setzt ReVation an – mit dem Ziel, den Wandel hin zu einer CO₂-neutralen Zukunft durch innovative, wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu beschleunigen.

Das Projekt ReVation – ein bilaterales Innovationsbündnis

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt ReVation – Achieving CO₂-neutral serial building renovation setzt genau hier an. In einer engen Kooperation zwischen führenden Institutionen aus Österreich und China wird daran gearbeitet, die Sanierung von Bestandsgebäuden zu revolutionieren: effizient, skalierbar und klimaneutral.

ReVation verfolgt das Ziel, neue technologische Lösungen und standardisierte Methoden für die seriellen Gebäudesanierung zu entwickeln. Dabei stehen insbesondere vorgefertigte, multifunktionale Fassadenelemente im Fokus, die nicht nur Dämmung bieten, sondern auch Komponenten für die Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung integrieren. Die Systemlösungen werden ergänzt durch digitale Werkzeuge zur exakten Bewertung von CO₂-Emissionen sowie durch neue Standards zur Beurteilung der Klimafreundlichkeit von Sanierungsmaßnahmen.

Internationale Expertise: Die Projektpartner

Das Projekt wird durch zwei Konsortien getragen, die ihre jeweilige Expertise und Innovationskraft bündeln:

Diese Partnerschaft verbindet wissenschaftliche Forschung mit industrieller Anwendung – über Kontinente hinweg.

Der Forschungsansatz: Von der Theorie zur praktischen Umsetzung

Das Projekt gliedert sich in drei wesentliche Entwicklungsphasen:

1. Theoretische Grundlagen

Zunächst werden wissenschaftliche Modelle entwickelt, die die Rolle erneuerbarer Energien in der Gebäudesanierung systematisch erfassen. Bestehende Technologien werden analysiert und auf Optimierungspotenziale hin untersucht.

2. Analyse von Schlüsseltechnologien

Darauf aufbauend folgt die Erforschung und Entwicklung konkreter Lösungen:

  • Neue Materialien und Energiesysteme zur Reduktion des Energiebedarfs
  • Integration erneuerbarer Energien in Gebäudehüllen
  • Anpassung an unterschiedliche Klimazonen und Gebäudetypen
  • Entwicklung anwendungsnaher Konzepte zur praktischen Umsetzung

3. Validierung & Verstetigung

In dieser Phase erfolgt die Prüfung durch Simulationen, Testreihen und reale Fallstudien. Ziel ist die Optimierung hinsichtlich Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Skalierbarkeit.

Vier Aufgabenbereiche: Die inhaltliche Struktur von ReVation

Die Forschungsarbeit von ReVation ist in vier konkrete Aufgabenbereiche gegliedert, die systematisch ineinandergreifen:

Task 1: Analyse des Sanierungspotenzials

  • Untersuchung des Ist-Zustandes in Österreich und China
  • Definition von CO₂- und Energieeinsparzielen für Gebäudetypen
  • Entwicklung von Sanierungsfahrplänen mit Rücksicht auf Alter, Standort und Versorgungssysteme

Task 2: Solarenergie & Gebäudehülle

  • Analyse der Nutzungsmöglichkeiten solarer Energie in Fassadenelementen (PV, Solarthermie, PvT)
  • Forschung an innovativen Materialien wie elektrochromem Glas
  • Entwicklung von Bewertungsmethoden für thermischen Komfort und CO₂-Einsparpotenzial

Task 3: Systemintegration

  • Entwicklung neuer Heiz- und Kühltechnologien für extreme Klimazonen
  • Erstellung dynamischer Lastprofile und Konzepte zur Netzinteraktion
  • Bewertung effizienter Wärmeabgabe-, Verteil- und Speichersysteme

Task 4: Dekarbonisierungspfade

  • Entwicklung von Software zur Evaluierung von Sanierungsmaßnahmen
  • Erstellung von Szenarien zur CO₂-Reduktion im Gebäudebestand
  • Ableitung konkreter Fahrpläne zur Erreichung der nationalen Klimaziele

Warum ReVation mehr ist als ein Forschungsprojekt

ReVation zeigt eindrucksvoll, wie internationale Zusammenarbeit konkrete Lösungen für globale Herausforderungen liefern kann. Es steht exemplarisch für einen neuen Ansatz in der Gebäudesanierung: Weg von aufwendigen Einzelmaßnahmen, hin zu standardisierten, serientauglichen und hochgradig energieeffizienten Lösungen.

Mit der Verbindung von Theorie und Praxis, Digitalisierung und erneuerbaren Energien sowie länderspezifischer Anpassung und globaler Perspektive leistet ReVation einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors.

Thomas Buchsteiner – Eine Reise voller Eindrücke, Begegnungen und Innovation:

Im Zentrum dieser Reise stand für mich vor allem eines: die Möglichkeit, neue Methodiken und Herangehensweisen kennenzulernen. Dabei zeigt sich das große Potenzial eines internationalen Konsortiums nicht nur in seiner fachlichen Breite, sondern auch in der Qualität, Dynamik und Geschwindigkeit, mit der Projekte umgesetzt werden können. Die Größe des Teams, das wir in diesem Fall gemeinsam mit der AEE INTEC führen dürfen, ist eine große Chance – denn letztlich geht es darum, dem Markt neue und praktikable Lösungen zur Verfügung zu stellen.

Ebenso wichtig wie die technische Zusammenarbeit ist dabei die persönliche Ebene: Verständnis füreinander und die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen, werden durch den direkten Austausch gestärkt. Es ist genau diese zwischenmenschliche Komponente, die eine solche Kooperation erst lebendig und erfolgreich macht.

Während der Projekttage hatten wir zudem die Gelegenheit, eine Vielzahl beeindruckender Forschungs- und Prüfeinrichtungen zu besichtigen. Besonders eindrucksvoll war der Besuch eines revitalisierten Zementwerks, das nun zu einem riesigen Forschungs-Campus umgestaltet wird. Inmitten eines weitläufigen, grünen Tals entsteht hier ein Ort, an dem in naher Zukunft Menschen leben, arbeiten und forschen werden – ein faszinierendes Beispiel für Wandel und Innovationskraft.

Wir möchten euch einige Eindrücke dieser Reise nicht vorenthalten. Besonders hervorheben möchten wir die herzliche Gastfreundschaft, die wir in Peking erleben durften. Sie war mehr als nur ein Rahmenprogramm – sie war ein echtes Erlebnis. Vielleicht kann gerade diese Erfahrung auch für touristische Regionen in Österreich ein Impuls sein: Es gibt Länder, in denen Gastfreundschaft nicht nur gezeigt, sondern gelebt wird – und das mit einer Selbstverständlichkeit, die inspiriert.

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Bericht: Thomas Buchsteiner, Geschäftsführer TOWERN3000 Projekt- & Medienagentur GmbH